Jedes Mal, wenn wir erzählten, dass wir an einer Gartenreise vom 7. bis 14. September 2025 nach Südtirol teilnehmen würden, bekamen alle diejenigen glänzende Augen, die bereits einmal dort gewesen waren. „Super Essen“, „Herrliche Landschaft“ oder „Da fahren wir jedes Jahr hin“ bekamen wir dann zu hören. Nun waren wir noch mehr gespannt, ob dort wirklich alles so „super“ sein würde. Das Wetter schon mal nicht – zeigte zumindest die Wetter-App einige Tage vor der Reisewoche: erschreckend viele Regentage waren da zu sehen. Aber wir Hobbygärtner wissen ja, dass diese Voraussagen oft nicht stimmen. Deshalb standen wir nach dem Motto: „Bangemachen gilt nicht“ am Sonntagmorgen, 7. September, um 3 Uhr unternehmungslustig, aber ein wenig unausgeschlafen auf, fuhren mit unserem Auto von Goch-Hommersum nach Soest, um dort um 7 Uhr in den Bus nach Südtirol zu steigen und (etwas kitschig) in den Sonnenaufgang zu fahren.
Schon nach einigen Stunden machten sich die hügeligen Landschaften bemerkbar: die Ohren knackten. Wir Flachland-Tiroler bekamen dadurch schon mal den ersten Vorgeschmack auf’s bergige Südtirol. Im „Klostercafé Flora“ in Fulda wartete einige Zeit später ein reichhaltiges Frühstück auf uns, das wir gerne annahmen. Anschließend ein kurzer Besuch im Klostergarten – und schon ging’s weiter, aber komplett ohne Hektik. Nach einigen Kilometern konnten wir am Straßenrand lesen „Willkommen in Bayern“ und rund zwei Stunden später erreichten wir gegen 14 Uhr Bamberg. Da unsere Reisegruppe mit 46 Teilnehmern zu groß für eine einzige Stadtführerin war, wurden wir (wie später bei allen Führungen) in zwei Gruppen aufgeteilt. Unsere Führerin Doris erklärte bei strahlendem Sonnenschein die geschichtlichen Hintergründe der Gärtnerstadt Bamberg und ging mit uns ins „Gärtner & Häcker Museum“ (Häcker = Winzer), wo nicht nur historische Geräte ausgestellt wurden, sondern im Garten diverse Pflanzen wuchsen, die viele von uns noch nie leibhaftig gesehen hatten, wie z.B. die Kartoffel „Bamberger Hörnchen“ oder das Süßholz, das wir geraspelt probieren konnten. Anschließend fuhren wir für eine Übernachtung zum Kongresshotel „Welcome“ in Bamberg – das erste Etappenziel war damit erreicht. Für das Abendessen gingen wir im Gänsemarsch entlang der Regnitz zum Restaurant „Scheiners am Dom“, wo wir zudem von zwei Bier-Guides anhand von vier Biersorten etliches über dieses Getränk und speziell über das Rauchbier erfuhren. Da die Nacht wolkenlos war, konnten wir auf dem Rückweg zum Hotel ungehindert die in den Medien groß angekündigte totale Mondfinsternis am Himmel beobachten.
Montag: Nach dem Frühstück (den Honig für’s Brötchen konnte man direkt aus echten Bienenwaben löffeln!) hieß es: Koffer packen, auschecken und in den Bus einsteigen. Während einer der „technischen Pausen“ (= „Kaffee wegbringen“) konnte jeder erkennen, dass wir pflanzen-neugierige Hobbygärtner waren: ein unbekannter Baum an der Raststätte weckte unsere Aufmerksamkeit. Etliche Teilnehmer gaben ihre Unwissenheit ehrlich zu und zückten sogleich ihre Handys, um per Pflanzenerkennungs-App dieses Gewächs umgehend als „Dreispitzahorn“ zu identifizieren. Bei einer weiteren Pause am Tegernsee hatten wir genügend Zeit, bei Schleierwolken und angenehmen 26°C das herrliche Panorama und ein Eis zu genießen. Während der Fahrt versorgte uns immer wieder unser Reiseleiter Klaus Fischer mit den unterschiedlichsten Informationen über die Gegend. Sei es der Hopfenanbau in der Hallertau oder die geschichtlichen Hintergründe der Ortschaften, an denen wir vorbeikamen oder die für einen Besuch auf dem Programm standen. So abgelenkt, verflog die Bus-Sitz-Zeit stets im Nu. Nach der Bewältigung des Brennerpasses tauchten umgehend die so typischen Wein- und Apfelfelder neben den Straßen auf – wir waren in Südtirol angekommen! Um 18.45 Uhr hielt unser routinierter Fahrer Holger seinen Bus vor dem Hotel Pausa in Montan. Umgeben von Wäldern und Weiden lag es mitten im Grünen in 920 m Höhe. Nach dem Einchecken ging’s in den Speiseraum, wo die hohen Erwartungen an das Essen noch übertroffen wurden – und der Höhepunkt kam zum Schluss: original italienisches Tiramisu. Herrlich! Wirklich schade, dass der Magen nur begrenzte Aufnahmemöglichkeiten hat… Als dann noch Kellner Alberto mit seinem kernigen Humor und dem sympathischen Deutsch-Sprachmangel den Grappa servierte, war klar: hier geht’s echt entspannt zu. Diese Entspanntheit verbreitete sich auch rasch unter den Teilnehmern: schon an diesem ersten Abend in Südtirol wurden bei vielen Tischnachbarn die Nachnamen und das „Sie“ ausgeblendet. Es gab nur noch „Du“ und „wir“. Für die völlige Loslösung vom Alltag sorgte zudem der Fernseher auf dem Zimmer: da wir keinen deutschen Sender gefunden haben, blieben sämtliche Probleme der Welt außen vor.
Dienstag: 9 Uhr Abfahrt nach Meran zu dem Garten von Trauttmansdorff. Mit seinen 80 Gartenlandschaften und dem 100 m Höhenunterschied auf 120.000 m² Fläche war er zurecht der „Internationale Garten des Jahres 2013“ geworden. Wir waren sofort von der Üppigkeit überwältigt und freuten uns, dass wir mit Ottmar einen fachkundigen Gartenführer bekamen. Er stellte uns etliche bienenfreundliche Pflanzen vor, gab Tipps für eine gute Dahlienkultur, zeigte uns den Kapernstrauch und begründete die kränklich aussehenden Weinreben mit dem Verbot der Spritzmittelanwendung im Garten. Es gab keine Frage, die er nicht beantworten konnte. Mit angenehmen 20°C und einem kurzen Nieselregen hatten wir gutes Gartenwetter. Während der Mittagspause in der Stadt Meran genossen wir einen so leckeren Kakao, dass es sich gelohnt hätte, nur dafür wiederzukommen. Am Nachmittag zeigte uns die Stadtführerin Raimonda die Sehenswürdigkeiten von Meran und erläuterte daneben die politischen Streitigkeiten um die Region Südtirol. Vielen ist zudem die Sauberkeit in der Stadt aufgefallen: kein Hundekot oder Abfall auf den Straßen und keine Wandschmierereien. So geht’s also auch!
Der Mittwoch präsentierte uns das vorhergesagte App-Wetter Regen. Und das, obwohl wir dem Regengott das Opfer des Frühaufstehens gebracht hatten, damit wir um 8 Uhr abfahren konnten! Aber zum Glück fiel dieser Niederschlag nur am Vormittag. Leider ausgerechnet beim Besuch des Gardasees. Aber mit Regenjacken und (schnell noch gekauften) Regenschirmen trotzten wir dem Wasser von oben. Unsere Tagesführerin Edita hatte uns am Ufer gezeigt, wo ein Schiff anlegen würde, mit dem wir zur Insel „Isola del Garda“ gebracht werden sollten; und schon bald darauf kam tatsächlich eine große Fähre. Als wir uns
schon aufmachten, dorthin zu marschieren, fuhr noch ein kleines Boot an die Kaimauer und legte an. Unser Reiseführer Klaus Fischer ging zu diesem Schiffchen und signalisierte uns, dass wir kommen sollten. Ungläubig schauten wir uns an „da passen wir doch gar nicht alle rein“, war die einhellige Meinung. Doch wir passten hinein, locker! Da der Gardasee recht groß ist, das Boot recht klein war und mit dem Regen ein wenig Wind aufgekommen war, bildeten sich Wellen, die das Boot (und uns!) ordentlich durchschüttelten. Rund 20 Minuten lang schaukelte der Horizont arg rauf und runter. Viele hatten Spaß daran, manche nahmen es einfach hin und einige wenige mussten immer wieder schlucken, um das Frühstück an seinem Platz zu belassen. Aber dieser holprige Weg hatte sich gelohnt. Ein Schloss mit Wandmalereien, Teppichen und allem anderen, was zu so einem hochherrschaftlichen Gebäude gehört, wurde bei einer Führung vorgestellt. Vor der (regenreichen) Gartenführung wurden Brot mit Olivenöl, Wein, Käse und Oliven gereicht. Diejenigen, die es gewagt hatten, bei diesem Wetter die Führung durch den Garten mitzumachen, wurden belohnt: große Kakibäume, Palmen, Feigenkakteen und Granatäpfel konnte man dort sehen, da der See das passende Klima liefert. Nachdem wir regenfeucht das Boot wieder betreten und den erneuten Seegang „genossen“ hatten, kamen wir zusammen mit gutem Wetter gegen 14 Uhr wieder am Ufer des Gardasees an. Der Regen war Geschichte und kam auch während der restlichen Gartenreise (fast) nicht wieder.
Um 14.30 Uhr stiegen wir in den Bus, um zum Garten „Il Giardino di Casa Biasi“ in Pesina di Caprino Veronese zu fahren, der 1977 geschaffen wurde, indem Weinflächen gerodet wurden. Heute wird er von Nico
und Cecilia Biasi betreut. Es wurden wieder zwei Gruppen eingeteilt: eine englisch-sprachige und eine italienisch-sprachige. Wir schlossen uns der italienischen Gruppe an und freuten uns, dass unsere Führerin Edita ebenfalls dabei war und sämtliche Informationen von Cecilia Biasi verständlich übersetzte. Der Garten ist zweigeteilt. In dem ersten Teil stehen große über 40 Jahre alte Bäume, die oft von Ramblerrosen berankt sind. Unter den Bäumen konnte man diverse Skulpturen aber auch unterschiedliche Kamelien finden. Zwischen den Bäumen waren die Wege mit Moos bewachsen, so dass man wie auf einem Teppich lief. Komplett anders präsentierte sich der zweite, mediterrane Teil des Gartens: die unterschiedlichsten Zitrusarten, ungewöhnlich große Rosmarinpflanzen, Olivenbäume und eine Rosenterrasse konnte man dort entdecken. Da jetzt am Nachmittag die Sonne kräftig schien, kam zum einen der Unterschied zwischen den beiden Gartenbereichen besonders gut zur Geltung und zum anderen trockneten die vom Regen am Vormittag feucht gewordenen Sachen rasch. Das Fazit war bei allen eindeutig: das war nun wirklich kein 08/15-Garten, der uns so fachkundig vorgestellt worden war! Unsere Tagesführerin Edita überraschte uns während der Fahrt mit der (nicht ganz ernst gemeinten) Vorstellung eines „italienischen Frühstücks“: ein Esslöffel Olivenöl (natürlich aus Südtirol), ein Espresso und eine Zigarette. Na, wer’s mag. Sie wunderte sich auch über die Pünktlichkeit, mit der sämtliche Teilnehmer sich stets am Treffpunkt einfinden würden: „Wie macht ihr Deutschen das? Das würde mit 40 Italienern nie klappen!“ Diese deutsche Zuverlässigkeit hielten wir alle ausnahmslos bis zum letzten Tag durch und konnten so stets zum abgemachten Zeitpunkt abfahren – wobei die Ankunft zuweilen durch Staus ein wenig verzögert wurde.
Am Donnerstag warteten die Weinstraße und Bozen auf uns. An diesem Tag begleitete uns der 2,07m große und damit nicht zu übersehende Till. Unterwegs bekamen wir von ihm interessante Informationen zu Südtirol: es werden rund 100.000 t Weintrauben und von den 60 Millionen Apfelbäumen jährlich rund 900.000 t Äpfel geerntet. Er erzählte Einzelheiten und Besonderheiten von den Orten, an denen wir vorüberfuhren. Zwischendurch hielt Holger seinen Bus sogar an, damit wir mal ein Weinfeld aus der Nähe betrachten und natürlich auch fotografieren konnten. Unser erstes Ziel an diesem Tag war Bozen. Wer wollte, konnte zum Südtiroler Archäologiemuseum wandern, um dort den 1991 gefundenen „Ötzi“ zu besichtigen. Zuvor zeigte uns Till bei warmen Sonnenwetter die Stadt Bozen mit ihrer Altstadt, dem Obstmarkt und (wer die Treppe mit ihm erklommen hatte) dem Schloss. Anschließend konnte jeder die Stadt weiter in eigener Regie erkunden, da wir alle einen Stadtplan mit markiertem Busstandort bekommen hatten. 13.15 Uhr stiegen wir wieder in den Bus, um zur 700 Jahre alten Kellerei Josef Brigl zu fahren und dort eine Führung und eine Weinprobe zu genießen. Fünf verschiedene Weine und die lockeren, humorigen Sprüche des Winzers (ein Tipp vom ihm: „Bei einer Weinschorle gießen Sie niemals Wasser in den Wein, da dadurch der Wein immer schlechter wird. Gießen Sie lieber den Wein ins Wasser, da dadurch das Wasser immer besser wird…“) ließen die Stimmung und die Lautstärke peu à peu nach oben steigen. In dieser weinseligen Laune war es verständlich, dass nach der Verkostung etliche Kartons und Tragetaschen aus der Kellerei in den Kofferraum des Busses wanderten. Nun ging’s zum Kalterer See, der gerne als Fotomotiv genommen wurde. Ein Teilnehmer nutzte die Gelegenheit und kühlte sich mit einer
kleinen Schwimmrunde im See ab. Passend zum Abendmenü kamen wir wieder am Hotel Pausa an, um endlich zu erfahren, wie Latschenkiefer-Nudeln schmecken. Sie erinnern tatsächlich ein wenig an aromatisch-herbes Nadelholz und können sogar in Spezialgeschäften gekauft werden. Ja, man lernt niemals aus!
Am Freitag stand ein weltweit bekanntes Ziel auf dem Programm, die Dolomiten. Auf dem Weg dorthin erklärte uns die Tagesführerin Margarete nicht nur die Geschichte unseres Hotels, das schon im 13. Jahrhundert ein Gasthof zum Pferde wechseln gewesen war, sondern auch die Wintersportmöglichkeiten, die für Olympische Spiele (z.B. 2026 in Cortina d’ Ampezzo) und Weltmeisterschaften genutzt wurden und werden. Mit scharfen Serpentinenkurven, mehr oder weniger rücksichtsvollen Fahrrad-, Motorrad- und Autofahrern ging’s nun steil aufwärts zum Sella-Joch. Unserem Fahrer Holger, der wie er zugab, eigentlich lieber solche Kurven als langweilige Autobahnen fährt, knurrte so manches Mal wegen der „unkonventionellen“ Fahrweise in dieser Gegend, wo Schilder mit Geschwindigkeitsbeschränkungen lediglich als „Hinweis“ verstanden werden, was Klaus Fischer bei einem Gespräch mit dem Wirt vom unserem Hotel Pausa erfahren hatte. Hier oben auf dem Sella-Joch in 2244m Höhe wehte zwar bei 12° C ein frischer Wind, was aber einige nicht davon abhielt, mit kurzärmeligen Hemden und kurzer Hose die Gegend zu erkunden. Natürlich wurden in den uns zur Verfügung stehenden 30 Minuten unzählige Fotos geschossen, aber die ganze Mächtigkeit der Dolomiten kann man sicherlich besser im Kopf als in einem Handy festhalten. Schade war es, dass keine Gämsen und Steinböcke zu beobachten waren. Bei diesem
Touristenrummel aber mehr als verständlich. Lediglich ein Murmeltier soll nach Zeugenaussagen gesichtet worden sein. Ein kleiner Trost: einige wenige Enzianpflanzen leuchteten strahlendblau am Rand der Wege. Vom Sella-Joch ging’s nach St. Ulrich. Dort konnten wir frei wählen, was wir mit den zwei Stunden anfangen wollten. Besuchen wir das Grab von Luis Trenker, schauen wir uns die Bildhauerausstellung mit Werken von örtlichen Künstlern an oder genießen wir einfach die Freizeit mit einem Bummel durch St. Ulrich? Alle diese Optionen fanden ihre Anhänger. Wieder eine kurze Busfahrt – und wir kamen bei der Holzschnitzerei „Dolfi Land“ an. Dort erwarteten uns tausende von Figuren; von Mini bis Mega. Wie immer hatte sich unser Reiseleiter Klaus Fischer im Hintergrund informiert und konnte uns deshalb berichten, dass die Figuren unter 40 cm eher maschinell und hauptsächlich die größeren Werke per Hand hergestellt würden. In der Mehrzahl gab es Krippen- und andere christliche Figuren; aber auch Tiere und Gebrauchsgegenstände wurden angeboten.
Eine Stunde Aufenthalt – und zurück ging’s zum Hotel. Unterwegs bekamen wir weitere Informationen zu den Dolomiten. Sie entstanden vor 270 Millionen Jahren und werden durch Wettereinflüsse und den Klimawandel langsam aber sicher verschwinden – aber das dauert noch. Aufgrund der engen Serpentinenkurven und der dadurch bedingten Belastungen der Busbremsen, wurde ein ungeplanter Zwischenstopp eingelegt, um den Bremsbelägen Zeit zum Abkühlen zu geben. Holger beruhigte die besorgten Mitfahrer: alles normal in diesen Bergregionen. Der Halt wurde von uns Hobbygärtnern natürlich sofort genutzt, um
die Vegetation am Wegesrand zu begutachten: Frauenmantel und Herbstzeitlosen wuchsen dort direkt neben der Rennpiste der Mountainbikefahrer, die dort vorbeisausten.
Im Hotel erwartete uns eine Törggelenparty. Erklärung im Internet: „Eine Törggelen-Party ist ein traditionelles Herbstfest in Südtirol, das nach der Weinlese stattfindet und bei dem Winzer und Bauern die Gäste mit neuen Weinen, gebratenen Kastanien und deftigen Speisen wie Gerstensuppe, Speck und einer Schlachtplatte bewirten“. „Törggelen“ kommt übrigens von „Torggl“, dem Namen einer alten Weinpresse. Aufgrund des frühen Termins fehlten allerdings die Kastanien – sie wurden nicht vermisst, denn alles andere war im Überfluss vorhanden. Um ein Gefühl zu bekommen, was uns da in Südtirol alles aufgetischt wurde, hier die Speisefolge des Abends: Es begann mit dem reichhaltigen Salatbüffet, anschließend die Gerstensuppe (Gemüsesuppe mit Graupen) und eine Schlachtplatte (Kassler, Wurst, Rippchen, Schinkenknödel, Sauerkraut). Zwar hatte das Sättigungsgefühl schon lange eingesetzt – aber es ging weiter mit warmem Apfelstrudel und danach ein großer Teller mit Äpfeln und Tafeltrauben. Und immer noch nicht Schluss: jetzt kamen die großen Platten mit Käse, gekochtem und rohem Schinken. An diese Platten wagten sich allerdings nur noch die ganz Hungrigen! Viele der Reiseteilnehmer werden es sicherlich einige Zeit nicht wagen, sich auf die Waage zu stellen – aber so ist das eben in Südtirol.
Am Samstag hieß es Abschied nehmen vom Schlemmerland: 9.15 Uhr Koffer einladen und 9.30 Uhr Abfahrt. Die Reiseroute führte zwischendurch zum Fernpass mit dem „Zugspitzblick“, wo die Handys wieder
klickten. Doch es ging noch nicht direkt nach Hause: die Gaißmayer-Gartentage boten die letzte Gelegenheit, Souvenirs in Form von Pflanzen und Sämereien mitzunehmen. Stände mit Antikem, Gartenwerkzeugen, Trödel und jeder Menge unbekannter Tomaten-, Chili- oder anderer Gemüse- und Blumensorten ließen die Zeit viel zu schnell verfliegen. Gegen 20.00 Uhr hielten wir in Heidenheim vor dem Hotel „Taste“ zum Abendessen und Übernachten, um den langen Rückreiseweg in zwei Etappen zu teilen. Ungläubig bestaunt wurde der selbstfahrende Roboter, der den Bediensteten bei den Transporten (z.B. des verschmutzten Geschirrs) eine nützliche Hilfe war.
Der Sonntag führte uns dann endgültig zurück in den Alltag. Der zeitweilige Regen an den Busscheiben störte jedoch nicht, da während der Zwischenstation in Bad Kissingen wie auf Kommando wieder die Sonne schien, so dass etliche der Teilnehmer die Wandelgänge im Kurpark genießen konnten. Rund 17.15 Uhr kamen wir nach rund 3000 km Fahrstrecke (laut Holger) und 99 Tunnel (laut meiner Frau Kirsten) in Soest an. Nach einer kurzen Pause auf dem Betriebsgelände des Busunternehmens Karrie mit dem Genuss von Südtiroler Äpfeln ging’s für uns zurück nach Hause.
Was bleibt von der Reise? Diese informative, abwechslungs- und kalorienreiche Woche war professionell organisiert und wird uns derart gut in Erinnerung bleiben, dass wir nun zu denjenigen gehören, die auf die Frage: „Wie ist es so in Südtirol?“ sagen können: „Super Essen“, „Herrliche Landschaft“ und „Da fahren wir wieder hin“.
Klaus Fischer verriet am Ende der Gartenreise noch, dass sich die Organisatoren bereits Gedanken über die nächsten Reiseziele gemacht hätten. In der Planung sind: „Gärten ohne Grenzen“, Saarland, Belgien, Luxemburg (2026), Schweden (2027); Östliche Bundesländer (2028) und Schottland (2029).
Text: Manfred Kotters
Bilder: Klaus Fischer